So überzeugst du mit einem Exposé von deinem Buch
Du hast dein Manuskript fertiggestellt und möchtest es nun an Verlage schicken oder selbst veröffentlichen? Gratuliere! Der nächste wichtige Schritt ist das Erstellen eines überzeugenden Exposés. Mit diesen 5 Schritten gelingt dir ein Exposé, das Verleger und Leser gleichermaßen begeistert.
Schritt 1: Fasse dein Buch prägnant zusammen
Du stehst im Fahrstuhl und hast nur 30 Sekunden Zeit, um einen Verleger von deinem Buch zu überzeugen. Was würdest du sagen? Genau das gehört in die Zusammenfassung deines Exposés. Hier gilt: Klarheit schlägt Kreativität. Dein potenzieller Verleger will sofort wissen, worum es geht, nicht zwischen blumigen Metaphern nach dem Kern suchen. Sei direkt, sei präzise, sei mitreißend. Deine Leidenschaft für das Projekt sollte spürbar sein, ohne dass du in Schwärmereien verfällst. Denk daran: Du verkaufst nicht nur eine Geschichte oder Idee, sondern auch dich als Autor.
In deiner Zusammenfassung solltest du Folgendes unterbringen:
- Den finalen oder vorläufigen Titel deines Werks
- Das Genre und gegebenenfalls Unterkategorie
- Den ungefähren Umfang (Seitenzahl oder Wortanzahl)
- Die Kernaussage oder zentrale Frage des Buches
- Ein bis zwei Sätze zur Haupthandlung oder zum Hauptargument
Schritt 2: Beschreibe deine Zielgruppe
Wer soll dein Buch in die Hand nehmen? Diese Frage ist entscheidend, denn sie beeinflusst nicht nur den Inhalt, sondern auch Marketing, Vertrieb und letztlich den Erfolg deines Buches. Vorbei sind die Zeiten, in denen „alle“ als Zielgruppe durchging. Je präziser du deine Leserschaft eingrenzen kannst, desto überzeugender wirkst du. Das heißt nicht, dass du andere Leser ausschließt, sondern dass du weißt, für wen du in erster Linie schreibst. Diese Klarheit hilft dir nicht nur beim Schreiben, sondern auch dem Verlag bei der Einordnung deines Werks. Zeige, dass du die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme deiner Zielgruppe verstehst und wie dein Buch darauf eingeht.
Berücksichtige bei der Beschreibung deiner Zielgruppe:
- Demografische Daten wie Alter, Geschlecht, Bildungsstand
- Interessen, Hobbys und Lesegewohnheiten
- Beruflicher Hintergrund (besonders wichtig bei Sachbüchern)
- Probleme oder Herausforderungen, die dein Buch adressiert
- Motivationen und Wünsche der potenziellen Leser
Schritt 3: Stelle deine Handlung oder Inhalte vor
Jetzt wird’s spannend! Hier hast du die Chance, tiefer in dein Werk einzutauchen. Bei einem Roman skizzierst du den roten Faden der Geschichte, stellst die Hauptfiguren vor und deutest Konflikte an – ohne dabei das Ende zu verraten. Für ein Sachbuch legst du deine Hauptthesen dar und erklärst, wie du sie im Verlauf des Buches entwickelst. Der Trick dabei ist, genug zu enthüllen, um Interesse zu wecken, aber gleichzeitig genug zurückzuhalten, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Denk daran: Du schreibst kein Inhaltsverzeichnis, sondern eine Einladung zur Entdeckungsreise durch dein Buch.
Für die Vorstellung deiner Handlung oder Inhalte solltest du:
- Bei Romanen: Hauptfiguren vorstellen und ihre Entwicklung andeuten
- Den zentralen Konflikt oder die Hauptfrage des Buches erläutern
- Bei Sachbüchern: Die Struktur und den logischen Aufbau deiner Argumentation darlegen
- Besonders fesselnde oder originelle Aspekte deines Werks hervorheben
- Eine Vorschau auf besonders spannende Kapitel oder Wendepunkte geben
Schritt 4: Hebe dich von der Konkurrenz ab
In Zeiten, in denen täglich Tausende neuer Bücher erscheinen, ist es entscheidend, die Einzigartigkeit deines Werks herauszustellen. Aber Vorsicht: Es geht nicht darum, andere Bücher schlechtzumachen, sondern zu zeigen, was deins besonders macht. Vielleicht hast du einen frischen Blickwinkel auf ein bekanntes Thema? Oder du verbindest Genres auf eine innovative Weise? Möglicherweise bringst du auch eine einzigartige Lebenserfahrung oder Expertise mit, die deinem Buch Authentizität verleiht. Zeige, dass du den Markt kennst und verstehst, wo dein Buch sich einreiht – und wo es heraussticht.
Um dich von der Konkurrenz abzuheben, solltest du:
- Dein Alleinstellungsmerkmal klar definieren
- Ähnliche, erfolgreiche Bücher nennen und erklären, was deins anders (und besser) macht
- Aktuelle Trends in deinem Genre aufgreifen und zeigen, wie dein Buch dazu passt oder sie weiterentwickelt
- Deine spezielle Expertise oder einzigartige Perspektive zum Thema hervorheben
- Eventuelle Lücken im Markt aufzeigen, die dein Buch füllt
Schritt 5: Stelle dich selbst vor
Zum Schluss geht es um dich, dem eigentlichen Kopf hinter dem Buch. Hier ist nicht der Ort für falsche Bescheidenheit, aber auch nicht für Selbstüberschätzung. Präsentiere dich als die Person, die genau dieses Buch schreiben musste. Was macht dich zur idealen Autorin oder zum idealen Autor für dieses Werk? Vielleicht hast du jahrelange Erfahrung in dem Bereich, über den du schreibst. Oder deine Lebensgeschichte verleiht deinem Roman besondere Authentizität. Möglicherweise hast du auch schon eine treue Fangemeinde in den sozialen Medien aufgebaut. All das sind wertvolle Verkaufsargumente für dich und dein Buch.
In deiner Selbstvorstellung solltest du erwähnen:
- Relevante biografische Informationen, die dich als Autor qualifizieren
- Frühere Veröffentlichungen oder Auszeichnungen
- Deine Ausbildung oder berufliche Erfahrung, sofern relevant für das Buch
- Deine Präsenz in sozialen Medien oder anderen öffentlichen Plattformen
- Besondere Fähigkeiten oder Erfahrungen, die dich als Autor auszeichnen
- Deine Motivation, genau dieses Buch zu schreiben
Dein Exposé als Türöffner
So, jetzt hast du es geschafft! Mit diesen 5 Schritten hältst du den Schlüssel zu einem Exposé in der Hand, das Verleger aufhorchen lässt. Aber lass mich dir einen Tipp geben: Druck es aus. Ja, richtig gelesen. Alte Schule, ich weiß. Aber glaub mir, es macht einen Unterschied. Nimm einen roten Stift und lies es laut. Du wirst überrascht sein, was du alles findest – ein holpriger Satz hier, eine unklare Aussage da.
Und dann, wenn du denkst, es ist perfekt? Gib es jemandem, dem du vertraust. Vielleicht deiner besten Freundin, die immer ehrlich zu dir ist. Oder diesem Kollegen, der ein Auge fürs Detail hat. Lass sie es zerpflücken. Ja, es kann wehtun. Aber glaub mir, es ist es wert.
Weißt du, ich habe schon viele Autoren gesehen, die ihr Exposé hastig zusammengeschustert und abgeschickt haben, nur um dann monatelang auf eine Antwort zu warten, die aber nie kam. Du bist anders. Du investierst die Zeit jetzt, damit sich dein Buch später von der Masse abhebt.
Denk immer daran: Dein Exposé ist der Trailer zu deinem Buch. Es soll Lust auf mehr machen, neugierig machen. Es ist deine Chance, den Verleger oder den Leser am Ärmel zu packen und zu sagen: „Hey, das hier ist anders. Das hier ist besonders.“
Also, schnapp dir einen Kaffee, atme durch und mach dich an die Arbeit. Es wird sich lohnen, versprochen. Und wer weiß? Vielleicht hältst du schon bald dein eigenes Buch in den Händen – vom klassischen Verlag verlegt. Ich drücke dir die Daumen für dein Buchprojekt – du packst das!